Unikate  & Design

         Handwerkliche Kunst

Gläser und Geschirr


Gläser
Glas gab es schon lange, bevor der Mensch es herstellte. Das Gesteinsglas Obsidian entstand beispielsweise beim ersten Vulkanausbruch nach Abkühlung der Lava. Bei Meteoriteneinschlägen schmolz Gesteinsmaterial und wandelte sich zu glasigen Geschossen. Das Gewitter entlud sie über sandigen Gebieten und einschlagende Blitze machten daraus Quarzglas.

Steinzeitmenschen haben bereits um 7.000 v. Chr. mit natürlichem Glas (Obsidian) gearbeitet. Mit seinen scharfen Kanten und der großen Härte nutzten sie das Gesteinsglas für Messer, Schaber, Keile, Bohrer sowie um Speerspitzen oder Amulette und andere Werkzeuge herzustellen. Glas ist also ein Werkstoff mit einer jahrtausendealten Tradition. Weiterhin diente es vorwiegend als Schmuck. Erst im späten Mittelalter verarbeiteten die Menschen es zu Gefäßen.

Bislang ist nicht genau bekannt, ob die Glasherstellung in Mesopotamien, Ägypten oder an der Levante-Küste ihren Ursprung hat. Die ersten vom Menschen produzierten Glasobjekte sind aus dem Jahr 3.500 v. Chr. Archäologen fanden Glasperlen in Ägypten und im östlichen Teil Mesopotamiens. Hier wurde vermutlich auch zeitgleich mit der technischen Glasherstellung begonnen. Vermutlich entdeckten die Menschen in Mesopotamien das Glas als Glasur eher zufällig. Dem kalkhaltigen Sand fügten sie Soda hinzu. In einem überhitzten Ofen entstand eine farbige, glasartige Schicht auf den Gefäßen aus Ton. Phönizische Kaufleute und Schiffer verbreiteten die Entdeckung im gesamten Mittelmeerraum.

Um ca. 1.500 v. Chr. stellten die Ägypter erstmals Hohlglas her. Forscher vermuten den Herstellungsort in Theben, dem heutigen Luxor. Es diente als Salben- und Ölbehälter. Das älteste und sicher zu datierende Glasgefäß ist ein Kelch. Er trägt den Namen des ägyptischen Pharaos Thutmosis III. und entstand um 1.450 v. Chr. Ägyptische Handwerker entwickelten in dieser Zeit eine Methode, mit der sie Töpfe aus Glas herstellten. Dabei tauchten sie eine Sandform in geschmolzenes Glas und drehten die Form so, dass sich darauf eine Glasschicht bildete. Auf einer flachen Steinplatte rollten sie das heiße Glas aus und formten es zu Kelchen und anderen Gefäßen.

Das erste bekannte Rezept für Glas stammt übrigens aus dem Jahr 658 v. Chr. und wurde aus der Bibliothek des assyrischen Königs Assurbanipal überliefert: „Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen und 5 Teile Kreide und du erhältst Glas.“ In dieser Zeit arbeiteten Handwerker bereits vermehrt mit Glas und entwickelten neue Schmelztechniken. Bis heute verwenden die Menschen im Wesentlichen die gleichen Rohstoffe, nur in anderen Mengenverhältnissen.

In der Region Sidon-Babylon entdeckten syrische Handwerker zwischen 27 v. Chr. und 14 n. Chr. mittels eines Rohres das Glasblasen. Die Form des Rohrs hat sich bis heute kaum verändert. Die Römer nutzten diese Möglichkeit, Glas in verschiedenen Formen herzustellen. Die Herstellung von Glas gewann immer mehr an Bedeutung und so verbreiteten die Römer die Kunst in immer größeren Gebieten. Der entsprechende Handel blühte im Mittelmeerraum und in Westeuropa regelrecht auf. Über die Seidenstraße lieferten die Handwerker unter der Herrschaft von Kaiser Augustus Glaskunstwerke sogar bis nach China – obwohl diese bereits selbst Glas herstellten.

Etwa 100 n. Chr. gelang in Alexandria erstmals die Schmelze von farblosem Glas. Mit den höheren Temperaturen und der besseren und kontrollierten Erhitzung steigerte sich auch die Qualität des Glases. Während des Wachstums des Reichs veränderte sich die Glasware und erhielt je nach Region auch besondere Merkmale. Im östlichen Zentrum Alexandria schufen Handwerker luxuriöse Glaswaren für den Export. In Mittel- und Westeuropa wendeten die Menschen zwar häufig auch die Techniken aus dem Osten an, stellten aber eher Glasarmringe, Ringperlen und andere Schmuckstücke her.

Mit der Zeit entwickelten sich immer neuere Verfahren, mit denen Menschen Glas herstellten. Um 1.000 n. Chr. stellten Glasmacher im östlichen Mittelmeerraum immer größere Gefäße und Schalen her. Allerdings wurde es schwerer, die Materialien aus Ägypten und Syrien zu importieren. Vor allem Soda war davon betroffen. Dieses ersetzten die Glasmacher schließlich mit Pottasche.

Bei Ausgrabungen auf der Insel Torcello (bei Venedig) fanden Archäologen Glaswaren aus dem späten 7. und frühen 8. Jahrhundert. An diesen sahen sie, dass sich die Produktionstechniken von der Antike bis zum Mittelalter stark veränderten. Das Zentrum der Glas-Geschichte entstand im Mittelalter in Venedig, besonders auf der Insel Murano.

Bis heute ist Venedig bekannt für seine Glasindustrie. Zu den Hochzeiten arbeiteten bis zu 8.000 Menschen in venezianischen Glashütten. Um die eigene Industrie zu schützen durfte seit 1271 kein Glas importiert werden. Ausländische Glasmacher durften nicht mehr in Venedig arbeiteten. Zwanzig Jahre später folgte der Erlass, die Produktion auf die Insel Murano zu verlegen. So konnten die Verantwortlichen die Geheimhaltung und Fertigkeiten bei der Glaskunst beaufsichtigen.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts arbeiteten viele Techniker daran, die Glasproduktion und die Glasqualität immer weiter zu verbessern. In den 1970er Jahren steigerte sich das Produktionsvolumen erheblich, da elektronisch gesteuerte Maschinen als Hilfsmittel zur Glasherstellung gebaut wurden. Mit modernerer Technik und neuen Erkenntnissen werden bis heute wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, wie man Glas verfeinern und neue Anwendungsmöglichkeiten entwickeln kann.

Gläser sind hervorragende Verpackungen für Getränke, Lebensmittel, Medizin und Parfums. Eine Hülle aus Glas ist hygienisch sauber und sicher schützend, weshalb Produkte lange frisch bleiben und sich Aromen nicht verfälschen.
Quelle und mehr Details siehe: https://www.printplanet.de/wissenswertes/rund-um-produkte/glaeser/woher-kommt-das-glas-ein-einblick-in-die-glas-geschichte


Geschirr
Essgeschirr - bzw. Geschirr - ist die Sammelbezeichnung für Gebrauchsgegenstände, die bei der Einnahme von Mahlzeiten verwendet werden, vor allem Teller, Tassen, Trinkgefäße und Schüsseln. Es kann aus verschiedenen Materialien gefertigt sein wie beispielsweise aus Porzellan, Steinzeug, Steingut, Kunststoff, Holz oder Glas.

Bei Naturvölkern fanden und finden auch Elfenbein und Horn sowie Geflechte aus Schilf und Palmblättern Verwendung. Manche Völker verwenden halbierte große Nussschalen (Kokosnuss) oder Eier von großen Vögeln (Straußenei). In den Industriestaaten findet Geschirr aus derartigen Materialien kaum Verwendung.

Schüsseln, Krüge und Trinkgefäße sind bereits in der Frühzeit der Menschheit verwendet worden. Gegen Ende des Mittelalters bestand das gehobene Tafelgeschirr aus Servierplatten aus Zinn oder Silber, aus Essbrettchen, Gewürzbehältern und Trinkbechern.

Das einfache Volk besaß meist auch keine Essbrettchen sondern verwendete Brotscheiben als Speiseunterlage, aß direkt aus dem Kochtopf oder einer gemeinsamen Schüssel. Teller in der heutigen Form mit einer Vertiefung in der Mitte werden in Europa erst seit dem 16. Jahrhundert benutzt - zunächst nur vom Adel.

Trinkgefäße waren bis in die Neuzeit hinein meist aus Metall. Die in Europa damals neuen Heißgetränke Tee, Kaffee und Schokolade machten die Verwendung anderer Trinkgefäße notwendig, denn die vorher üblichen Metallgefäße erwiesen sich als ungeeignet. Zum einen verfälschten sie den Geschmack, zum anderen konnte man sich durch die Wärmeleitung leicht den Mund und die Finger verbrennen. Daher wurden von den Adelshäusern chinesische Trinkschalen aus Porzellan importiert, wie sie in China bereits benutzt wurden. Diese hatten allerdings keine Henkel, so dass man sich auch daran die Finger verbrennen konnte. Somit wurden in Europa Tassen mit Henkel hergestellt, wobei sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Formen für Tee, Kaffee und Schokolade entwickelten.

Im Jahre 1708 entstand in Deutschland die erste Porzellan-Fabrikationsstätte in Meißen, so dass man von China unabhängig wurde. Schon im 18. Jahrhundert kamen zu den Tassen die Untertassen hinzu, die nicht nur „Unterteller“ waren, denn es war zu dieser Zeit in allen Schichten üblich, den heißen Kaffee aus der Untertasse zu trinken, damit er schneller abkühlte.

Etwa zeitgleich mit den Tassen kamen die Kaffeekannen auf, die zunächst meist aus Metall wie beispielsweise aus Silber, Zinn, Messing, auf dem Land auch aus emailliertem Blech, hergestellt wurden. Diese Kannen konnten auf dem Herd warm gehalten werden.

Adel und Bürgertum führten bald die Kanne aus Porzellan ein, die auf den Kaffeetisch gestellt wurde. Für den Alltag wurden im 18. Jahrhundert beheizbare Metallkannen entwickelt, die teilweise als Kaffeemaschine bezeichnet wurden. In Norddeutschland hießen sie auch Kranenkanne, da sie keine Ausgusstülle hatten, sondern kleine Hähne (Krane) oberhalb des Bodens. Zum Warmhalten wurden Metallgefäße mit glimmenden Kohlen darunter gestellt. Ab ca. 1900 gab es auch Modelle, die elektrisch betrieben wurden. Das komplette Kaffeeservice bestand neben Kanne und Tassen noch aus Milchgießer und Zuckerdose. Arbeiter- und Bauernfamilien besaßen bis ins 20. Jahrhundert hinein dagegen kein besonderes Kaffeegeschirr.

Ein komplettes Teeservice bestand neben den auch beim Kaffeeservice genutzten Teilen Kanne, Tassen, Untertassen, Milchgießer und Zuckerdose auch aus der Spülkumme und der Teeurne.

Ein komplettes Tafelgeschirr für mehrere Personen ist ein Satz zusammengehörender Geschirrteile mit einheitlicher Form und gleichen Mustern (Dekor). Es wird auch "Service" genannt. Nach dem Hauptverwendungszweck werden unter anderem Kaffee-, Tee- und Frühstücksservice, Ess- oder Speiseservice und Kombiservice unterschieden.

Ursprünglich wurde ein Service nur zu festlichen Anlässen verwendet und war meist den reichen Oberschichten vorbehalten. Mit der Industrialisierung fand das Tafelgeschirr auch in bürgerliche Kreise Einzug und gehörte im 20. Jahrhundert zur Ausstattung der meisten Haushalte in den industrialisierten Ländern. Im Handel erhältliche Sets enthalten meist komplette Gedecke für 2, 4, 6, 12 oder Vielfache von 12 Personen.

Heutzutage ist auch Geschirr aus Zuckerrohr oder Palmblättern verbreitet und wird im Alltag wie gewohnt eingesetzt, da es sowohl ofen- als auch mikrowellengeeignet ist.
Quelle und mehr Details siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Essgeschirr#:~:text=Trinkgef%C3%A4%C3%9Fe%2C%20Kr%C3%BCge%20und%20Sch%C3%BCsseln%20sind,zun%C3%A4chst%20nur%20an%20adligen%20H%C3%B6fen.

 
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